Im Blickpunkt: Homeoffice während der Corona-Krise

In welchem Umfang nutz(t)en Sie die Homeoffice-Möglichkeiten während des Lockdowns? Wie sind Ihre Erfahrungen mit dieser Art zu arbeiten? Lassen Sie es uns wissen!

Durchbruch und Feldversuch

Unternehmensleitungen wie auch Beschäftigte dürften angesichts der recht plötzlichen und nicht so ganz selbstgewählten Umstellung so mancher (Teil-) Prozesse auf Homeoffice das eine oder andere Aha-Erlebnis gehabt haben. Tat sich mancher lange schwer mit Arbeiten weitab vom Büro, konnte er plötzlich auch Vorteile darin erkennen. Der Wegfall längerer Arbeitswege gehört zweifellos dazu. Nachteilig dürfte sich die Vereinzelung der Heimarbeiter fernab ihrer sozialen Bezüge im Unternehmen auswirken. Doch es geht um mehr. Ein hörenswerter Podcast von Deutschlandradio Kultur ist überschrieben mit der Frage, ob Homeoffice in der Coronakrise der Durchbruch für mobiles Arbeiten ist. [2]

Die Corona-Krise sei ein „ungeplanter Feldversuch in mobilem Arbeiten“, wird Robert Fuß von der Industriegewerkschaft Metall im Deutschlandfunk Kultur zitiert. Und dieser Feldversuch habe, so die Nürnberger Arbeitssoziologin Sabine Pfeiffer, „überraschend gut geklappt“. Sie erwähnt aber auch negative Seiten des mobilen Arbeitens, wie etwa fehlende Infrastruktur oder die schwierigere Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten. In diesem Zusammenhang stellt sie „ein bisschen Entzauberung des mobilen Arbeitens“ fest. Mit Martin Krzywdzinski vom Wissenschaftszentrum Berlin ist sie sich einig: „Die Coronakrise hat einen Kulturwandel ausgelöst, der nicht umkehrbar ist“. [ebenda]

Eine kurze Begriffsbestimmung: Der Kulturwandel bezeichnet im hier betrachteten Zusammenhang Veränderungen „[…] charakteristischer, kulturtypischer Denk- und Handlungsmuster der individuellen und korporativen Akteure innerhalb der Unternehmensorganisation – Personen, Gruppen, Organisationseinheiten […].“ [3]

Fragen und Infragestellungen

Ohne jetzt allzu tief in dieses Thema einzutauchen – ein Wandel beginnt oft mit Fragen zur Gültigkeit festgefügter Grundsätze unter sich verändernden Umfeldbedingungen. Das „Umfeld“ Coronakrise hat Änderungen bei Denk- und Handlungsmustern praktisch über Nacht erzwungen, und nicht wenige werden diese Feststellungen mit „und das ist auch gut so!“ kommentieren.

Umfrage – erste Auswertungen

Dafür sprechen erste Auswertungen einer Fraunhofer-Umfrage zum Homeoffice [4]. Zitat daraus: „Eine als erfolgreich empfundene Leistungserbringung ist für die Zufriedenheit im Homeoffice ausschlaggebender als die soziale Nähe zu den Kolleginnen und Kollegen. Über 80 Prozent der Befragten – 79 Prozent der Frauen und 85 Prozent der Männer – sind zufrieden im Homeoffice, obwohl sozialer und professioneller Austausch, Unterstützung sowie Verbundenheit im Team als eher schlecht bewertet werden. […].“

Als Erfolgsfaktoren werden genannt: „Eine gute technische Ausstattung, regelmäßige Team-Meetings, eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben und geeignete Räumlichkeiten tragen zur Aufrechterhaltung täglicher Arbeitsroutinen (im Team und individuell) bei. Hier besteht ein klarer Zusammenhang mit der Arbeitszufriedenheit im Homeoffice. Um die technische Ausstattung gut in Betrieb nehmen und nutzen zu können, ist menschliche Hilfe förderlich, etwa durch Kolleginnen oder Kollegen. Der Arbeitgeber hat allerdings die Schlüsselrolle bei der Gewährleistung der guten Funktionalität technischer Hilfsmittel inne. Allgemein erweist sich der Beitrag der Unterstützung von Seiten des Arbeitgebers als wichtiger als der durch Belegschaft untereinander.“

CVS-Erfahrungen

Zur Schlüsselrolle des Arbeitgebers kann in unserem Fall festgestellt werden: Die plötzliche Umstellung großer Teile unserer Tagesarbeit auf Homeoffice – oder rechtlich genauer: mobiles Arbeiten – hat sehr gut funktioniert. Zwar war unsere Technik-Abteilung ziemlich gefordert, buchstäblich über Nacht unsere gesamte Infrastruktur anzupassen, aber sie war nicht überfordert und hat alles mit Bravour gemeistert. Auch viele Kunden wurden erfolgreich unterstützt und konnten dadurch Schaden von ihren Unternehmen abwenden.

Das soll es für den Moment gewesen sein. Sicher werden wir uns mit diesem Thema – aus unterschiedlichsten Blickwinkeln – noch öfter beschäftigen. Hier noch einmal die Frage an Sie: Wie sind Ihre Erfahrungen zum Homeoffice während des Lockdowns? Wir freuen uns auf Ihre Berichte.

Abschließend

Planen Sie, die neuentdeckten Möglichkeiten mobilen Arbeitens nicht nur als Notmaßnahme, sondern als weitere Arbeitsoption in Ihrem Unternehmen einzuführen und brauchen dafür technische Unterstützung? Wir sind bereit, fragen Sie unseren Hardware-Vertrieb.

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[1] bitkom.org

[2] deutschlanfunkkultur.de

[3] (2007) Kulturwandel der Unternehmen im organisationalen Feld der Deutschland AG. In: Struktur- und Kulturwandel international tätiger deutscher Unternehmen. DUV

[4] fit.fraunhofer.de