Zweiteiler: Großhandel, ERP und Digitalisierung (I)

Digitalisierung: Eine alte Geschichte mit immer neuen Kapiteln

Die uns betreffende Digitalisierungswelle begann vor etwa 30 Jahren, wir wurden mitgerissen, oder – sportlicher betrachtet – surften auf ihr. Gemeinsam mit unseren Kunden hielten wir Kurs und nutzen die Energie dieser Welle(n) für unsere Erfolge. Gewöhnen wir uns daran – das Digitalisierungsthema ist letztlich der dicke, rote Faden, der sich durch unser Handeln zieht. Sei es auf unserer Seite, indem wir Ihnen leistungsfähige Lösungen anbieten – oder sei es auf Ihrer Seite, indem Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich verbessern.

Die Kunst liegt auch hier in der Unterscheidung zwischen schön (interessant, faszinierend usw.) und notwendig. Das war schon immer so, ist heute aber sehr viel komplizierter geworden. Heute beeinflussen weit mehr Faktoren die Entwicklungen als es noch vor 10 oder 20 Jahren der Fall war. Dabei sind aber auch Faktoren, die nicht unmittelbar das „eigene Business“ betreffen.

Die Entgrenzung der Märkte über das Internet bringt den Wettbewerb in die abgelegensten Regionen. Jeder Anbieter ist gerade mal einen Mausklick entfernt, und moderne Logistik macht kurzfristige Lieferungen möglich. So treten räumlich weit entfernte Wettbewerber auf den Plan, die noch vor wenigen Jahren kaum eine Rolle spielten. Wer den eigenen Web-Auftritt zu einem Erfolgsfaktor für sein Geschäft machen will, kommt an der entscheidenden Frage nicht vorbei, wie er denn „im Netz“ gefunden werden kann. Die Antwort in Kurzform: SEO. Diese Suchmaschinenoptimierung ist zwar kein Hexenwerk, aber schon sehr komplex und kaum „mal eben nebenbei“ mit befriedigendem Ergebnis zu bewerkstelligen.

Die Händler müssen sich also mit Fachgebieten befassen, die so gar nichts mit ihrer fachlichen „Kernkompetenz“ zu tun haben, aber zunehmend bedeutsamer werden – etwa für den Betrieb eines Webshops. Viele schaffen es erstaunlich gut, trotz geringer Betriebsgröße einen profitablen Online-Handel zu betreiben. Das hängt entscheidend vom sachkundigen Personal und dessen stetiger Weiterbildung ab. Und natürlich von dem, was niemand einfach lernen kann: unternehmerisches Gespür für Chancen und Risiken. Eine zutiefst analoge Eigenschaft, aber mit sehr wirksamen digitalen Unterstützungsmöglichkeiten.

Nicht jeder will oder kann den Aufwand treiben, seinen (KMU-) Großhandel weiter zu digitalisieren (über schon vorhandene Hardware-/Softwarelösungen hinaus) – was in aller Regel als fortlaufender Prozess kaum mit einer einmaligen Anstrengung getan ist. Wer trotzdem dauerhaft beispielsweise eine Nische besetzen kann, dem sei gratuliert. Auch wir kennen Unternehmen, fachlich führend, die in Sachen Digitalisierung (Technik und Organisation!) jedoch Defizite aufweisen. Die Geschäfte laufen, die Marktposition ist weitgehend unangefochten – alles in Ordnung … noch! Doch so etwas ist die Ausnahme, mithin nicht beispielgebend und kaum „nachhaltig“.

Ausblick: Im zweiten Teil geht es um „Unternehmens-DNA“ und zwei schon öfter erwähnte ALPHAPLAN-Kunden, die handfest, kleinschrittig und konsequent die Chancen der Digitalisierung für die Weiterentwicklung ihres Geschäftsmodells genutzt haben